Kennenlernspiele sind ein geniales kleines Instrument, um schnell im Seminar, in Klassenraum im Workshop oder auf der Tagung miteinander in Kontakt zu kommen. Warm zu werden und vor allem: Schnell bereit zu sein, um in den Inhalt einzusteigen!
Vielleicht denkst Du jetzt: Stimmt, kann aber auch komisch werden oder sogar peinlich sein? Gerade wenn Kennenlernspiele Erwachsene einander „näher bringen“ sollen.
Das stimmt, aber nur bei den falschen Spielen und bei nicht sachgemäßem Einsatz 🙂
Arten von Kennenlernspielen
Generell kannst Du jede Menge Spiele auch als Kennenlernspiele einsetzen. Besonders geeignet sind diese drei Arten:
- Spiele zum Namenlernen
- Energizer, die als Gesprächsstarter dienen und Bewegung reinbringen
- Kooperationsspiele, um die Denk- und Arbeitsweisen der Anderen kennen zu lernen.
Allesamt sind sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet.
In den folgenden Kapiteln stelle ich Dir jede Menge davon vor. Und keine Angst, es sind auch welche für Deinen Online Veranstaltungen dabei!
Los gehts:
Kennenlernspiele zum Namenlernen
#1 – Vorstellungsrunde mal anders – Ice Breaker Fragen
Ice Breaker Fragen sind ein sehr cooler Einstig zum Kennenlernen in Seminaren, Workshops, Tagungen oder auch im Unterricht.
Warum?
Weil sie nicht die Klassiker beinhalten: Name, PLZ, Geburtsdatum, Job etc.
Sondern Dinge wie:
… Hast Du…
- schonmal eine berühmte Person getroffen
- an einem Marathon teilgenommen
- Weiße Wäsche beim waschen in rote verwandelt?
- usw.
… Was würdest Du tun…
- wenn Du nicht arbeiten müsstest?
- wenn diese Woche noch einmal von vorne anfangen würde?
- usw.
und es gibt noch unendlich viele mehr.
Viele davon findest Du auf: der Website icebreakerideas
Du brauchst nichts dafür und kannst diese Art von Fragen auch für Online Veranstaltungen nutzen!
#2 – Gemeinsamkeiten finden
Eine meiner Lieblingsübungen zum Kennenlernen! Denn: Hier muss niemand in unbekannter Runde über sich selbst plaudern.
Und doch lernt mans ich fast noch besser (und schneller) kennen.
Und so funktioniert es:
Dei Teilnehmer stehen erst einmal im Kreis. Vorher erklärst Du das Vorgehen: Du triffst eine Aussage und die Teilnehmer finden sich daraufhin je nach Antwort zusammen.
Einfaches stehe am Anfang:
- Stellt Euch nach Größe geordnet auf.
- Stellt Euch nach Augenfarbe zusammen
- Was ist Eure Lieblingszanpasta
- Was ist Euer Hobby
- Euer Lieblingsessen
- Frühaufsteher vs. Spätaufsteher
- Bier vs. Weintrinker vs. Antialkoholiker
- etc.
Das macht locker und man kommt zwanglos miteinander ins Gespräch und lernt nebenbei das ein- oder andere Detail über die anderen Gruppenmitglieder kennen.
Diese Methode kannst Du auch cool mit Ice Breaker Fragen kombinieren!
#3 – Interaktive Kennenlernspiele mit Smartphone Unterstützung (als Online Variante)
Dabei denke ich nicht an ein bestimmtes Spiel, sondern einfach an diese Möglichkeit. Einige der hier vorgestellten Spiele kannst Du einfach online bringen, indem Du eine der folgenden Möglichkeiten nutzt:
- kahoot
- koji
- poll Everywhere
- Metaverse
- Actionbound
- Mit diesen Diensten kannst Du bspw. online Feedback einholen, aber auch Spiele gestalten, bspw. Namensspiele oder Spiele, die sich auf Eigenschaften von Teammitgliedern beziehen.
#4 – Das schnellste Namensspiel der Welt
Alle Teilnehmer sitzen im Stuhlkreis. Der Spielleiter hat eine Stoppuhr. Nun wird gestoppt, wie schnell die komplette Gruppe Ihre Namen nacheinander sagen kann. Am Anfang etwas schüchtern wandelt sich das Ganze schnell in ein energiegeladenes Reaktionsspiel. Auch als Online Kennenlernspiel möglich, allerdings ist es hier etwas kniffliger die Reihenfolge festzulegen und einzuhalten. Macht aber viel Laune!
#5 – Das verrückte Namensschild
Deine Teilnehmer, Schüler oder Studenten haben die Aufgabe eine verrücktes Namensschild zu basteln. Allerdings nicht irgend eines, sondern eines genau nach Vorgabe!
Und: Das sieht erstmal unmöglich aus 🙂
Wie genau das siehst Du im Video:
Im besten Fall hat am Ende jeder ein Schild mit seinem Namen darauf. Es darf natürlich zusammengearbeitet werden. Zwischendurch können die Teilnehmer verschiedene Emotionen von Begeisterung bis Stagnation erleben. Hier kommt es auf die Moderation der Übung an. Vor allem am Anfang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es um nichts geht bzw. Die Kooperationsmöglichkeiten hervor zu heben.
Du brauchst: Moderationskarten, Stifte
Anzahl Teilnehmer: Von 5 bis 50
#6 – Die Ressourcenhand
Die Ressourcenhand ist kein klassisches Kennenlernspiel. Allerdings erlaubt sie, dass die Teilnehmer sich auf einer anderen Ebene besser – und vor allem positiv – kennenlernen.
So werden zu Beginn des Tages bzw. Der Veranstaltung blanke (etwas dickere) Blätter an jeden ausgeteilt. Darauf zeichnet jeder den Umriss seiner eigenen Hand und seinen /ihren Namen.
Die fertigen Hände werden dann an der Wand aufgehängt.
Während des Tages sind alle dazu angehalten (und mehrmals aufgefordert), die Blätter mit allen möglichen positiven Aspekten zu beschriften, die ihnen aufgefallen sind.
So erhält a) jeder am Ende seine eigenen Ressourcenhand (evtl. sogar mit Rahmen). Und b) müssen die Teilnehmer permanent nach positiven Eigenschaften und Fähigkeiten der anderen Teilnehmenden Ausschau halten. DAs hat natürlich zwangsläufig einen Kennenlerneffekt zur Folge!
Das brauchst du: Papier, Stifte und etwas Tape.
Kennenlernspiele – Energizer
#7 – Stühleklopfen
Klassisches Energizer – Wachwerden- Namenlernen Spiel 🙂
Du baust einen Stuhlkreis auf, alle bis auf eine Person setzen sich. Ein Stuhl bleibt frei und die übrige Person stellt sich in die Mitte des Kreises.
Nun muss der- oder diejenige, deren rechter Platz frei ist, auf den Stuhl klopfen und den Namen einer anderen Person aus dem Kreis rufen.
Schafft sie das, bevor sich der Teilnehmer aus der Mitte auf den Stuhl gesetzt hat, kommt die gerufene Person herbei. Dadurch wird ein neuer Stuhl frei und dort muss wiederum die. Bzw. Derjenige jemanden rufen (und klopfen), dessen rechter Platz frei geworden ist.
Mit der Zeit werden so die Namen gelernt. Und es macht jede Menge Spaß 🙂
#8 – Kennenlernspiele für Online Workshops. Der Random Wheel Picker.
Für kurze Veranstaltungen bestens geeignet, sowohl offline als auch online!
Das Ganze ist aufgebaut wie ein interaktives Glücksrad, das Du selbst mit eigenen Feldern ausstatten kannst. Das Rad findest Du bei Tools-unite.
Unter dem Rad kannst Du verschiedene Dinge für die verschiedenen Felder eingeben. Bspw. Jahreszahlen, die Zahlen eins bis zehn, Daten, Orte oder ähnliches.
Zu den Jahreszahlen werden dann Fragen gestellt. Bspw. Wo hast Du in diesem Zeitraum gewohnt. Wie oft bist Du in dieser Zeit umgezogen uvm. Dabei sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Mehr Infos zu gelungen Online Schulungen und Zoom Konferenzen findest Du in unserem Beitrag zu Online Workshops.
#9 – Das Wappen (sich gegenseitig vorstellen)
Hier tun sich jeweils drei bis vier Teilnehmer zu einer Kleingruppe zusammen und gestalten gemeinsam ein Wappen. Dazu wird ein Wappen auf ein Flipchartblatt gezeichnet. Dann wird es in drei bis vier Felder aufgeteilt. Nun beantworten die Teilnehmer in ihrem Bereich verschiedene fragen: bzw:
- Hobbys
- Name
- Wie viele herzen schlagen bei mir zu Hause
- Lieblings.. (Auto, Sport, Shampoo, Essen, hier kannst DU etwas einfüllen, was du möchtest,)
- Etc.
Anschließend tauschen sich die Gruppenmitglieder über die Inhalte aus und überlegen sich ein gemeinsames Motto. Dieses können sie aus eventuellen Gemeinsamkeiten oder Einstellungen oder ähnlichem ableiten.
Nun erhalten die Gruppen die Aufgabe, dass sich die einzelnen Gruppenmitgliedern gegenseitig vorstellen.
#10 – Tscheck In (bzw. Out)
Tscheck In ist ein fragengenerator, der auch teilweise abseits von den üblichen Kennenlernfragen bereit hält.
Und nicht nur das: Auch für den Check Out, also zur Reflexion sind fragen vorhanden! Einfach nur auf „Out“ klicken und dann kommen Fragen.
Kannst Du auch mit dem Random Wheel Picker kombinieren:
Auf das Wheel kommen die Namen der Teilnehmer, es wird gedreht und dann jeweils eine neue Frage bei Tscheck.in anzeigen lassen. Diese Person muss dann die aktuelle Frage beantworten.
Gibt auch tollen Gesprächsstoff für die Pausen!
#11 – Namensball – cooles Kennenlernspiel
Ein weiterer Klassiker, der gleichzeitig jede Menge spaß macht.
Dazu stellen sich alle im Kreis auf. Der / Die Trainer wirft einen Ball zu einem weiteren Teilnehmer. Davor ruft er ihn beim Namen. Dann muss der Ball einmal durch den Kreis gehen. Allerdings nicht von Person zu Person, sondern kreuz und quer (durch werfen des Balles)
Wichtig dabei ist, dass jede Person den Ball nur einmal hatte. Und: Niemand darf den Ball zweimal gehabt haben. Am Ende muss er zum Trainer (in) zurück kommen.
Ist der Ball wieder am Anfang angekommen, erhalten die Teilnehmer folgende Info:
Nun muss der Ball den selben Weg durch den Kreis nehmen wie eben.
Ist das geschafft, kann das Ganze als nächstes Level auf Zeit gespielt werden.
Oder:
- rückwärts
- Ein zusätzlicher Weg
- Mit verschiedenen Bällen
- Die Teilnehmer stellen sich auf andere Positionen
- Uvm.
Du brauchst: Einen oder besser mehrere Bälle, gerne auch etwas außergewöhnliche Wurfgeschosse. Diese findest Du im Baumarkt in der Abteilung für Hundespielzeug 🙂 !
#12 – Teller drehen
Diese Art Kennenlernspiele bringt Energie in die Runde. Es geht folgendermaßen:
- Alle Sitzen im Stuhlkreis.
- Einer der Teilnehmer geht in die Mitte. Dort dreht er einen (Plastik)teller. Ähnlich wie einen Kreisel. Dabei ruft er laut den Namen eines anderen Teilnehmers.
- Dieser muss nun schnell aufspringen, um den Teller zu erwischen, bevor er umgefallen ist.
- Nun ist der / die nächste an der Reihe.
Daraus kannst Du auch ein Gruppenspiel machen, indem die Gruppe versucht einen Rekord aufzustellen. Bspw. für die Anzahl an Versuchen, die sie schafft, ohne dass der Teller hinfällt.
# 13 – Dinge suchen: Online Meeting Kennenlernspiele!
Im Prinzip ganz simpel: Jemand sagt eine Farbe (oder Du nutzt den Wheel Picker) und alle suchen in dem Raum, in dem sie gerade sind, einen Gegenstand dieser Farbe.
Sind alle wieder zurück am Rechner, erzählt ein jeder kurz etwas über diesen Gegenstand.
Online und trotzdem kurz, ungezwungen, bewegt und man erfährt spannender Dinge als in einer klassischen Vorstellungsrunde.
#14 – (Partner) Interview + Vorstellung
Dieses Kennenlernspiel ist simpel erklärt: Zwei bis drei Teilnehmer ziehen sich zurück und interviewen sich gegenseitig. Und zwar: Ohne Vorgaben.
Pro Person sollten ca. 5 Minuten Interview geplant werden.
Das Interview dreht sich natürlich um die interviewte Person. Name, Hobbies, besondere Vorlieben, Essen etc.
Während des Interviews dürfen Notizen gemacht werden.
Im Anschluss stellen sich auch hier die Teilnehmer gegenseitig vor.
Kennenlernspiele als Kooperationsspiel
Diese Art von Spielen sind vor allem dazu gedacht, sich noch besser kennen zu lernen. Und zwar vor allem auf den Ebene der Denk-, und Arbeitsweise. Diese Art Kennenlernspiel ist zudem perfekt geeignet, Stärken zu erkennen und die Kommunikation zwischen Teilnehmern zu analysieren. Vor allem, wenn die Denk- und Arbeitsweisen unterschiedlich sind!
#15 – Das Nagelspiel
Das Nagelspiel zählt nicht ganz direkt zu den Kennenlernspiele im Sinne von Namen lernen. Nichts desto trotz lernt man sich dabei intensiv kennen.
Und zwar vor allem: Die Arbeitsweise, Kreativität und die Frustrationstoleranz seiner Mitspieler.
Und so gehts: Du teilst Deine Studenten/Schüler/Teilnehmer in Gruppen à max. 5 Personen ein. Alle bekommen das gleiche Material:
Ein Brett, in dem ein Nagel steckt und 15-20 weitere Nägel!
Die Aufgabe: Alle Nägel müssen auf dem einen stehenden Nagel positioniert werden. Genaue Details dazu und zur Lösung findest Du unter diesem Link.
#16 – Schneeballschlacht:
Alle Teilnehmer schreiben (jeder für sich) ein bis drei Fakten über sich selbst auf ein Blatt Papier!
In der nächsten Phase wird das Papier zu „Schneebällen“ zusammengeknüllt. Dann gibt es eine Minute lang einen „Schneeballschlacht“ mit den Zetteln.
Ist die Minute vorbei, nimmt jede(r) einen Zettel und findet die Person, die den Zettel beschrieben hat. Anschließend wird berichtet, was sie jeweils neues über die andere Person erfahren hat.
Vorteile von Kennenlernspielen
Kennenlernspiele richtig eingesetzt sind ein absoluter Katalysator für die Effektivität Deiner Veranstaltungen. Sei es Seminar, Workshop oder Unterricht.
Warum?
Ganz einfach:
Die Teilnehmer lernen sich schneller (und vor allem zwanglos und spielerisch) kennen und kommen so in den Status, arbeitsfähig zu sein. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn Du interaktive Elemente eingeplant hast. Beispielsweise Gruppenarbeiten oder ähnliches.
Und auch in den Pausen herrscht keine peinliche Stille mehr, sondern reger Austausch. Und genau das macht eine Veranstaltung erinnernswert. Also erfolgreich.
Dazu kommen die unterschiedlichen Effekte verschiedener Arten von Kennenlernspielen. So können solche spielerischen Einlagen bspw:
- Dafür sorgen, dass man schnell die Namen der anderen Kennenlernt
- Die Teilnehmer erfahren unterschiedliche Dinge über sich und das sorgt für Gesprächsstoff.
- Zusätzlich sparst Du Zeit im weiteren Verlauf, weil nicht immer die Namen nachgefragt werden müssen.
- Man lernt die Denk- und Arbeitsweisen der anderen intuitiv kennen
- Stärken und Schwächen werden sichtbar (im positiven Sinn)
- Einige Spiele haben auch einen tollen teambildenden Charakter.
Möchtest Du mehr über teambildende Übungen erfahren findest Du einiges in meinem Beitrag über Teambuidling Spiele. Und kleine Muntermacher für zwischendurch bei den Energizern Spielen. Und hier findest Du auch noch ein paar außergewöhnliche Reflexionsmethoden!
Mein Fazit: Kennenlernspiele
Nun hast Du einige Kennenlernspiele zur Auswahl! Ich werden den Artikel nach und nach weiter ergänzen, damit ständig etwas Neues dazukommt.
Ich finde diese kleinen Spiele zu Beginn eines Seminares/Workshops/Trainings/Unterrichtes eigentlich unverzichtbar und starte nie ohne eines! Und Du solltest das auch nicht.
Denn: So steigerst Du Energie, Motivation und Lernbereitschaft Deiner Teilnehmer. Und: Deine Teilnehmer lernen sich schnell besser kennen als in der klassischen Vorstellungsrunde. Denn bei der – seien wir ehrlich – vergisst man direkt 90% wieder.
So vermeidest Du Langeweile und Pausen, in denen nur eines herrscht: Peinliches Schweigen!
Wenn Du noch mehr Spiele brauchst, findest Du in diesem Artikel weitere Teamspiele!
Du kennst noch weitere coole Kennenlernspiele? lass mir einen Kommentar damit da!
super! Danke. Vor allem Schneeballschlacht klingt cool!
Lieber Andreas
Toll, deine Spielideen, vielen Dank! Einige kannte ich noch nicht. Das Teller drehen haben wir im Kindergarten gespielt;)) Heiss!!!
Kennst du „Schau nur auf dein Gegenüber“?
Die TN stehen durcheinander im Kreis. Sie bekommen Bleistift und 3 A4-Blätter. Auf los wenden sie sich jemanden zu, den sie noch nicht kennen. Gegenseitig zeichnen sich die TN auf das Papier, aber so, dass die Zeichnerin, der Zeichner nie auf das eigene Blatt schaut.
Sind sie fertig, schenken sie sich das Portrait und wechseln zu einem anderen TN.
Salzstangen-Gespräch
Mit einer Salzstange, die eingeklemmt zwischen Oberlippe und Nase sitzt, stellen sich zwei einander vor oder führen ein Gespräch oder schnabeln einen Schnabelwetzer .
spielstarche Grüsse, Bernadette
Danke – tolle Tipps